Map of the sounds of Tokyo / Eine Karte der Klänge von Tokyo

Die Liebe ist ein sehr vertracktes Ding. Das muss auch der Spanier David erleben, der in Tokyo eine kleine Weinhandlung betreibt. Plötzlich muss er sein desaströses Japanisch anwenden, um mit Nagara-san zu sprechen. Nagara-san ist nicht nur Geschäftsmann, sondern vielmehr der Vater seiner Freundin Midori. Das ganze ist allerdings Vergangenheit. Midori hat Selbstmord begangen. Leider erfuhr Nagara-san diese Nachricht beim Genuß lauwarmen Sushis, was den Geschäftstätigkeiten einen gewissen Abbruch tat.

Ryu arbeitet auf dem Tokyoter Fischmarkt, meistens während der Nachtschicht. Sie hat eigentlich nicht viele Freunde mit Ausnahme eines älteren Herrens, der sich mit der Aufnahme verschiedenster Geräusche in Tokyo beschäftigt. Irgendwie ist er Toningenieur und nur seiner Kunst ist es überhaupt zu verdanken, dass diese Geschichte uns überliefert worden ist. Eines Tages bekommt Ryu in ihrem Nebenjob einen Auftrag, der Davids Leben verändern soll und alles ganz schön durcheinanderbringt. Ansonsten hätten wir uns mit den Geräuschen, die beim Genuß von Ramen entstehen, und den Tönen auf Friedhöfen an einem warmen Sommertag, dem Zirpen von Zikaden und den Lauten allerhand anderer Dinge herumschlagen müssen.

Ich hatte das Glück, Map of the sounds of Tokyo im japanisch-englisch-spanischen Original mit meistens lesbaren Untertiteln zu lesen. Die Übersetzung dürfte ziemliche Schwierigkeiten haben, das schlangenhafte Englisch Ryus adäquat wiederzugeben. Obwohl Isabel Coixet, die auch schon My Life without me gedreht hat, Regie geführt hat, wirkt Maps of the sounds of Tokyo sehr japanisch. Ich weiß nicht, ob die Sprache einen Einfluss hat, aber auch schon bei Lost in Translation machte sich dies ein wenig bemerkbar. Das einzige, was mich wirklich überrascht hat, war das Japanisch Davids. Sein Englisch klang wirklich desaströs. Aber das Japanisch war eindeutig besser als das Englisch, obwohl er es ja nicht können sollte…

Für Map of the sounds of Tokyo gibt es von mir 10 von gezahlten 7,50 Euro, auch wenn es sich eher um schwere Kost handelt. Ein etwas dunkler Beigeschmack blieb nach dem Ende. Musste es wirklich so kommen? Hätte der Toningenieur nicht doch etwas machen können? Wir werden diese Fragen nie beantworten können.

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