Sakuran - Wilde Kirschblüte

Ich muss zu Anfang vielleicht doch einmal anmerken, dass Mangas in erster Linie für Erwachsene gedacht sind, die sie sich beim morgendlichen U-Bahn Fahren mit bis zu 16 Seiten pro Minute reinziehen. Sakuran – Wilde Kirschblüte, der hier im japanischen Original mit gut lesbaren Untertiteln der Gerhard Lehman AG – von wem auch sonst? – läuft, ist eine Mangaverfilmung, was man auch am Stil merkt.

Ich muss auch noch anmerken, dass Sakuran im Gegensatz zu Die Geisha nicht von Geishas, sondern von Oiran handelt. Und deren Geschäftsmodell handelt eher von der niederen Minne, statt von der hohen, um es mal etwas mittelalterlich auszudrücken. Parallelen gibt es trotzdem: Wieder muss ein Kind im jungen Alter an einen Etablissementbesitzer verkauft werden, wieder besteht der Wille des kleinen Mädchens, aus der Gefangenschaft auszubrechen und wiederum gilt, es an die Spitze unter allen Konkurrentinnen innerhalb des Hauses zu kommen.

Kiyoha, um die es in Sakuran hauptsächlich geht, verhält sich allerdings ziemlich unjapanisch. Sie ist laut, aufmüpfig und lässt sich nicht mit jedem Kunden ein, obwohl sie noch nicht den Status einer Oiran erreicht hat. Den bekommt sie aber recht schnell, nachdem dem die Oiran des Hauses auf mysteriöse Weise ihr Blut auf den Wandschirmen verteilt. Dennoch soll Higurashi (Ex-Kiyoha) recht bald von einem Samurai freigekauft werden.

Sakuran zeichnet sich wirklich durch mangagerechte Schnittführung aus, wobei das in meiner Meinung Sakuran nicht unbedingt gut tut. Was sich beim Manga als Witz funktioniert, weil man auch mal ein Bild anhalten kann, wirkt im Film nicht immer so gut. Das ist einfach ein Timingproblem. Außerdem fand ich die anderen Charaktere außer Kiyoha /Higurashi recht austauschbar, was mir nicht ganz so gefallen hat. Man sagt zwar, alle Asiaten sehen gleich aus, aber in so einem Film wüsste ich schon ganz gern, wer wer ist.

Für Sakuran gibt es 5 von gezahlten 6,50 Euro. Daran können auch die opulenten Goldfischgläser und Kostüme nicht ändern.

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