Gestern gab im Düsseldorfer Metropol ein Vorpremiere von Swades. Swades ist ein indischer dreieinhalb Stunden Schinken mit dem indischen Leinwand-Frauenheld Shah Rukh Khan, der auch schon in Sometimes happy, sometimes sad und Indian Love Story mitgespielt hat. Swades lief gestern im Hindi-Original mit vermeintlich englischen Untertiteln, die zu etwa 95% lesbar waren.
Wie alle indischen Filme muss bis zur Pause ein großes Familiendrama ausgebreitet werden, das dann nach der Pause wieder aufgelöst wird. In Swades spielt Shah Rukh Khan den NASA-Mitarbeiter Mohan Bhavaji, der sich nach zwölf Jahren Aufenthalt in Amerika wieder seiner Amme Kavariamma erinnert. Er nimmt also eine Woche Urlaub, um sie in Indien aufzuspüren. Er fliegt erstmal nach Neu Delhi, um dort einen Freund zu treffen. Dieser verschafft ihm einen Wohnwagen, mit dem er sich nach Chandrapur aufmacht, um dort Kaveriamma zu finden. Er verfährt sich erst einmal, trifft jedoch auf einen Jogi, der ihm den rechten Weg weist.
In Chandrapur angekommen, findet er sofort Kaveriamma, die sich mittlerweile um Gita, die Dorflehrerin, und deren kleinen Bruder Chikko kümmert. Damit werden Mohans Pläne, Kaveriamma in die Staaten mitzunehmen, etwas schwieriger. Dazu kommt dann noch, dass der Gita zunehmend immer attraktiver findet. Aus einer Woche Urlaub werden fünf, und nebenbei löst er noch das Stromversorgungsproblem von Chandrapur. Wird er dennoch in die USA zurückkehren?
Swades ist nicht ganz so trashig wie Sometimes happy, sometimes happy. Es fehlen etwas die unmotivierten Tanzeinlagen und die Gefühle werden nur auf kleiner Flamme köcheln gelassen. Eine der besten Stellen ist definitiv der Auftritt des oben erwähnten Jogi bei einer der Musikeinlagen. Dabei muss ich doch noch mal auf die Untertitelung bei den Musikeinlagen zu sprechen kommen. Irgendjemand meinte diese in St. James-Bibel-Englisch abfassen zu müssen. Da kommt es schon mal zu so komischen Formulierung wie he canst, was irgendwie falsch anmutet, da die Endung –st für die zweite Person Singular verwendet wird. An einer Stelle ist ihnen dann das Wort without nicht eingefallen, was dann zu der Formulierung „I cannot live sans you“ geführt hat. In der deutschen Untertitelung dürfte das nicht passieren. Normalerweise werden die deutschen Übersetzungen von Schweizer Firmen gemacht. Die sind so gründlich, da dürfte so etwas nicht vorkommen.
Trotz allem gibt es für Swades den vollen Eintrittspreis von 8,50 Euro.