The King's Speech

Wenn man die Oscarverleihungen des letzten Wochenendes verfolgt hat, wird man auch mitbekommen haben, dass The King’s Speech unter anderem den Oscar für den besten Film gewonnen hat. Ich habe mir gestern die englische Originalversion mit deutschen Untertiteln angesehen. Über die Qualität der Untertitel kann ich diesmal nicht viel sagen, da ich sie nicht groß beachtet habe. Da wieder die Gerhard Lehmann AG aus der Schweiz ihre Finger im Spiel gehabt hat, können sie nicht schlecht gewesen sein.

Wir schreiben das Jahr 1925 und Prinz Albert darf anlässlich der Britisch Empire Exhibition im Wembley Stadium eine Rede halten. Was für jeden anderen eine Ehre wäre, ist für Albert eine Qual. Er ist Stotterer und die Radioübertragung setzt ihm noch mehr als alles andere zu. Die Rede wird einfach ein Desaster. Veranlasst durch diese Erfahrung beschließt Alberts Gattin Elisabeth, später besser bekannt als Queen Mom, dass ihr Gatte Sprachunterricht braucht. Die ersten Schritte sind noch sehr holperig und auch die Ärzte bringen mit ihren Methoden keine Fortschritte. Dennoch wagt es Elisabeth, den australischen Sprachtherapeuten Lionel Logue anzuheuern, ohne zu ahnen, was sie damit anrichtet.

Lionel Logue ist jemand, der die Therapie nach eigenen Regeln macht. Und diese sind eines Mitglieds des Könighauses durchaus nicht angemessen. Deswegen wird Lionel von Bertie (also Albert privat) erst einmal nicht akzeptiert. Auch die weiteren Versuche gestalten sich regelmäßig schwierig. Dennoch sind immer wieder gewisse Fortschritte erkennbar. Zum Glück sind Alberts Aussichten auf den Königsthron äußerst gering. Denn vor ihm ist ja sein Bruder David dran, der auch 1936 nach dem Tod Georgs V. das Amt übernimmt. Leider hat David auch noch als König Edward VIII. diese Leidenschaft für die zweimal geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson, die alles so kompliziert macht.
The King’s Speech ist ein solider, gut gemachter Film, der allerdings nicht überragend ist. The Queen hatte seinerzeit mehr Esprit. In den besseren Phasen lässt The King’s Speech Anklänge an die Rededuelle aus Frost / Nixon zu. Meine persönliche Wertung liegt bei 8 Euro für gezahlte 9 Euro, was nicht bedeuten soll, dass The King’s Speech schlecht wäre. Das Cinestar ist einfach zu teuer.

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