Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr in diesen unruhigen Zeiten.
Unrueh, den ich gestern im russischen, französischen, schweizerdeutschen, englischen und italienischen Original mit gut
lesbaren Untertiteln gesehen habe, führt uns ins ganz andere Zeiten. Vielleicht liegt es einfach an der verwirrenden Vielfalt
von Zeitangaben, die gleichzeitig in dieser Gegend im Schweizer Jura gelten. Sprachlich ist die Gegend sowieso schon
verwirrend genug: Auf einen auf Deutsch gesprochenen Abschnitt folgt der nächste garantiert auf Französisch und umgekehrt.
In diese Welt kommt Pjotr Kropotkin, ein Russe, der sich später einen Namen als Theoretiker des Anarchismus macht. Denn die
Westschweiz war zumindest mal gegen 1878 eine Hochburg des Anarchismus in Europa. Wem das befremdlich vorkommt, sei an die
starke Stellung der Basisdemokratie in der Schweiz erinnert. Kropotkin trifft auf die Angestellte einer Uhrenfabrik, die ihn
zu seinem Bestimmungort bringt.
Unrueh zeigt uns Mitarbeitende mehrerer Uhrenfabriken, deren Besitzer es sich zur Aufgabe gemacht haben, alles zeitlich zu
bestimmen. Da waren die Norweger aus 1001 Gramm, den ich zum Jahresanfang 2015 gesehen habe,
und die Schweden aus Kitchen Stories noch nüchtern unterwegs. Für eine zeitlich komplett
durchgestaltete Geschichte mit vielen Einblicken in das mechanische Uhrherstellungshandwerk erhält Unrueh von mir 12 von
gezahlten 10 Euro.