Walk the Line

Ich habe ja äußerst nette Kollegen. Die letzten Wochen über veranstalten sie Partys und dann darf sich noch anhören, wieso man es nicht ins Kino geschafft hat. Bislang habe ich es noch nicht fertig gebracht, mich gleichzeitig an mehreren Orten aufzuhalten. Außerdem verfüge ich auch nicht über die Uhr, die es Hermine Granger erlaubt, die Zeit zurückzudrehen, um sich mehrere Vorlesungen nicht gerade gleichzeitig, aber hintereinander anzuhören.

Walk the Line ist ein Film über das Leben John R. Cashs – besser bekannt als Johnny Cash oder the Man in Black bevor Will Smith und Tommy Lee Jones diesem Begriff eine neue Bedeutung gegeben haben. Produziert wurde Walk the Line unter anderem von John Carter Cash, Sohn von John R. Cash und June Carter. Zufälligerweise behandelt Walk the Line dann auch die Geschichte von Johnny Cash und June Carter von etwa 1944 bis zu ihrer Heirat und dem legendären Auftritt in Fulsom Prison in 1968.

Ich kann Walk the Line eigentlich nur Johnny Cash-Fans guten Gewissens empfehlen. Knapp zweieinhalb Stunden langsame Gitarrenmusik mit etwa 40 Heiratsanträgen von Johnny Cash an June Carter und die Andeutungen über die recht heftige Tablettensucht Cashs sind doch recht anstrengend. Zumal Joaquim Phoenix erst am Ende einen starken Johnny Cash gibt. Darüber hinaus tauchen auch noch Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins auf, mit denen Cash auf Tour gegangen ist. Allerdings scheint etwas von der Anziehungskraft dieser Sänger durch das Nachspielen mit Schauspielern verloren gegangen sein.

Walk the Line erreicht denselben Valium-Koeffizienten wie Atanarjuat (sehr einschläfernd). Ich möchte die schauspielerische Leistung von Joaquim Phoenix und Reese Witherspoon nicht gering schätzen, weil sie zumindest gesangstechnisch sehr nah an die Originale herankommen. Allerdings ist die Handlung etwas dürftig und so gibt es nur 4,50 von gezahlten 9 Euro.

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