Nach so langer unfreiwilliger Pause empfiehlt es sich mit einem Thema anzufangen, dass ganz unverfänglich und normal ist:
Taxifahren. Wie Die Taxischwestern von Xi'an und Taxi Teheran zeigen,
ist es ein nicht so ungewöhnliches Sujet. World Taxi, den ich gestern im Wolof-, englischen, spanischen, thailändischen,
albanischen, deutschen und französischen Original mit gut lesbaren Untertiteln gesehen habe, zeigt welche Gemeinsamkeiten
Taxifahren an unterschiedlichsten Orten der Welt hat.
Die Akteure von World Taxi sind folgende:
Bambi La Furiosa, die nachts in Berlin Taxi fährt und einen Riesenhund zu Hause hat.
Sergio Camacho, der einen Shuttleservice zwischen El Paso in den USA und Ciudad Juarez in Mexiko anbietet. Er wohnt in El
Paso, wurde aber in Ciudad Juarez geboren.
Destan Mjekiqi hat eine Vorliebe für alte Mercedes und schlägt sich als Taxifahrer in Pristina durch. Eigentlich hätte er
Doktor werden sollen. Denn er hat für jeden seiner Fahrgäste Gesundheitstipps parat.
Mamadou Keita ist verheiratet und fährt in Dakar Taxi. Er interessiert sich für Fragen der durch den Islam erlaubten
Polygamie und senegalesisches Ringen.
Toni Kumsomsri hat sich nach einem bewegten Berufsleben auf Kreuzfahrtschiffen aufs Taxifahren in Bangkok beschränkt. Dabei
kommen ihm seine englischen Sprachkenntnisse zu Gute, wenn es um die Beförderung von Touristen geht.
World Taxi zeigt in einer nüchternen, keinen Erzählfluss aufdrängenden Art, dass die Themen überall ähnliche sind, wenn man
denn mit dem Taxifahrer ins Gespräch kommt. Irgendwie ist es beschaulich, irgendwie ist es vertraut, irgendwie ist es so
fern. Von mir gibt es 9 von 9 gezahlten Euro.