Die Reise des chinesischen Trommlers

Ich habe seit Ewigkeiten keine Filme mehr aus Hongkong gesehen. Das mag aber hauptsächlich daran liegen, dass mir seit dem letzten Film Dumplings der Appetit gründlich vergangen war. Die Reise des chinesischen Trommlers ist zumindest nahrungstechnisch nicht ganz so herausfordernd.

Sid, der nur anscheinend nur zufälligerweise seinen Namen mit einem Faultier einer beliebten Serie von computeranimierten Filmen teilt, hat ein Problem: Der bekannte Hongkonger Tycoon (kantonesisch für Schwerverbrecher) Stephen Ma hat Sid in einem äußerst ungünstigen Moment mit seiner neuesten Gespielin Carmen erwischt, wofür Mr. Ma nicht wirklich Verständnis hat. Auf jeden Fall soll Sids Vater Guan, ein Geschäftsmann (kantonesisch für Kleinkrimineller), dem Mr. Ma früher mal aus der Patsche geholfen hat, Sids Verfehlung wieder ausbügeln. Sprich Sid soll zwei Hände kürzer gemacht werden.

Da Sid seinen Lebensunterhalt als Schlagzeuger einer Band verdient, ist sein Vater nicht wirklich von dieser Idee begeistert. Guan ist sowieso nicht unbedingt eine Person, die die Massen begeistert. Er liebt eher schlagkräftige Argumente, wenn er sich noch nicht aufregt. Das bekommt auch Sids Schwester Sina zu spüren, deren Gatte in spe nicht ganz den Erwartungen ihres Vaters entspricht. Sid wird deswegen erstmal ins taiwanesische Exil gebracht.

Im Taiwan unter der Bewachung seines Onkels Sifu angekommen, vermisst er das Trommeln natürlich, bis er eines Tages eine Truppe von Zen-Trommlern im Wald sieht. Wie auch bei den Kampfkünsten ist jeder Anfang schwer, vor allen Dingen als die erste Trommelübung zugunsten der Wasserversorgung der Mönchsiedlung ins Wasser fällt. Ähnlich wie in Fighter dauert es ein Weilchen, bis Sid sich einfügt und an die große Trommel darf.

Die Reise des chinesischen Trommlers ist ein durchschnittlicher Film aus Hongkong, der nicht durch überragende Kampfszenen oder eine besondere Story auffällt. Da die Szenen hauptsächlich in Central und Wan Chai spielen, bleiben dem geneigten Zuschauer auch Ansichten betonierter Abhänge erspart. Meine Liste ausgefallener Namen, die sich Chinesen für englischsprachige Ausländer geben, konnte ich auch nicht erweitern. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, meinen momentanen Favoriten loszuwerden: Ein paar chinesische Frauen kamen auf die Idee, sich Mini Van zu nennen. Da kann mein bisheriger Favorit Waferly Mui nicht mithalten.

Für Die Reise des chinesischen Trommlers gibt es 6 von gezahlten 7 Euro.

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