Scoop der Knüller

Ich liebe dieses Publikum. Glauben Sie mir. Ich sage das aus ganzem Herzen. Sie sind das schönste Geschöpf, eine Grazie ihrer Rasse. - Mit diesen Worten des großen Splendini möchte ich mich mal bei allen Lesern bedanken, die immer noch sich diese Reihe von Filmkritiken hereinziehen.

Splendini, ein etwas kleinerer Taschenspieler gespielt von Woody Allen, ist eine der beide Hauptfiguren in seinem neusten Film, Scoop der Knüller. Wie auch schon in Matchpoint hat Woody Allen die Schönheiten des englischen Landlebens entdeckt und lässt Scoop der Knüller im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland spielen, selbst wenn er da auf dieser verdammten falschen Straßenseite fahren muss. Das hat ja schon in anderen Komödien wie Kitchen Stories, zu größeren Verstimmungen geführt. Bei einem Kinobesucher wie mir sorgt es hingegen eher für Verstimmungen, wenn plötzlich eine Krankheit namens James Bond - Casino Royale alle Düsseldorfer Kinos infiziert, so dass man sich statt der Originalversion von Scoop der Knüller aus Mangel an verfügbaren Kinosälen die synchronisierten Version anschauen muss. Da kommen die Unterschiede zwischen amerikanischen und britischen Englisch gar nicht richtig herüber! Gut, ich gebe zu, dass einer der besten Witze die Kenntnis englischer Weihnachtslieder voraussetzt, wo ich mich dann recht einsam darüber amüsieren durfte.

Zurück zur Handlung: Sondra Pransky, gespielt von Scarlett Johansson, die auch schon in Matchpoint auftauchte, ist als Gast bei englischen Freunden einquartiert. Die in ihrer Familie vorgesehene Karriere als Dentalhygienikerin hat sie zugunsten eines Journalismusstudiums aufgegeben. Als sie in der Show des großen Splendinis als Freiwillige in dessen Entmaterialisierungskammer gebeten wird, taucht der verstorbene Enthüllungsreporter Joe Strombell bei ihr auf, der aus dem Reich der Toten seine letzte große Reportage in Auftrag geben will. Dabei geht es um den Tarotkartenmörder, der momentan die Stadt unsicher macht.

Nachdem Sondra es schafft, den großen Splendini alias Sid Waterman zur Mithilfe zu überreden, machen sich die beiden auf die Suche nach dem Aristokraten Peter Lyman, der hinter allem stehen soll. Ein spannendes und interessantes Abenteuer in der englischen Oberschicht wartet auf die beiden, damit sie den Hintergründen des Tarotkartenmörders auf die Spur kommen können.

Im Gegensatz zu Matchpoint ist Scoop der Knüller eindeutig dialoglastiger, was mich ein bisschen gestört hat. Man wird allerdings durch einige der besten Wortwitze, die ich in letzter Zeit gehört habe, mehr als entschädigt. Aus männlicher Sicht ist auch Sondra Pransky ein Highlight, wenn ich das mal so sagen darf. Es zeigt sich einfach, dass weibliche Formen mit einer gertenschlanken Figur nur bedingt kombinierbar sind.

Für Scoop der Knüller haue ich jetzt mal die irrwitzige Wertung von 162.112 GBP (so etwa 230.000 Euro, je nach Wechselkurs, ist eh total überzogen) für die gezahlten 7 Euro Eintritt raus. 162112 war die einzige Zahl, die in Scoop der Knüller eine Bedeutung hatte. Für die Wertung passt sie nicht schlecht. Wer wissen will, was sich dahinter verbirgt, möge sich Scoop der Knüller selbst ansehen.

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