Somos lo que hay - Wir sind, was wir sind

Man könnte auch sagen, dass Somos los que hay von der Beschaffung handverlesener Lebensmittel handelt. Industrielle Massenproduktion stand schon bei Unser täglich Brot und Fast Food Nation in der Kritik. Somos lo que hay aus Mexiko läuft aber in eine ganz andere Ecke.

Somos lo que hay erzählt die Probleme einer Familie, deren Vater gerade in einem Einkaufszentrum eines mehr oder weniger natürlichen Todes erlegen ist. Auf jeden Fall interessiert das Obduktionsergebnis den Leichenbeschauer so, dass er die gesamte Polizei von Mexico City informiert. Nur ein Beamter aus der Provinz verfolgt den Fall weiter, weil er sich so eine Beförderung erhofft.

Die Familie, bestehend aus Mutter, Alfredo, Sabina und Júlian, reagiert etwas kopflos, nachdem der Tod des Vaters Gewissheit geworden ist. Das Hauptproblem besteht darin, dass „Das Ritual“ ansteht. Die Familie sind Kannibalen und sie brauchen ein menschliches Opfer. Diese hat immer der Vater besorgt. Jetzt sind die Söhne dran, die sich etwas ungeschickt anstellen. Zudem hat die Mutter noch eine gewisse Vorstellung, welche Personenkreise nicht verspeist werden sollen. Diese Randbedingungen und eine zunehmende Aufmerksamkeit der Ordnungshüter machen die Aufgabe nicht leichter.

Somos lo que hay hat rein schon von der Materie magenumdrehende Qualitäten. Zum Glück bleiben uns Details erspart, aber das bisschen, was man sieht und was man sich vorstellen kann, hat mir persönlich gereicht. Wenn man diese Stellen weglässt, ist Somos lo que hay ein stark psychologisierender Film, der auch mit jeder Menge Spannung aufwarten kann. Wie auch in Nicotina gibt es auch einige unerwartete Wendungen. Auf jeden Fall sollte man sich von mexikanischen Polizisten fernhalten, wie auch die Geschichte von Alán Chávez, der den Júlian spielt, klar macht: Er ist im Alter von 18 Jahren bei einem Schusswechsel tödlich verletzt worden und ihm ist Somos lo que hay gewidmet.

Von mir gibt es wegen meines empfindlichen Magens nur 6 von gezahlten 7 Euro. Es trifft sich auch ganz gut, da nur 6 Leute Somos lo que hay angeschaut haben.

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